…und wenn das wirklich so ist, eigentlich verwunderlich, dass es Leute gibt, die freiwillig hinten gehen….

Die Gruppe ist Richtung Gipfel unterwegs, endlich passt das Wetter und die Bedingungen. Es geht gut voran. Im Laufe der Zeit wird ein Gruppenmitglied immer langsamer, bleibt öfter stehen. Es wird mühsam immer wieder zusammen zu warten….

Die einen ziehen vorne weg, machen Tempo, wollen weiter und denken „wenn wir den/die nicht dabei hätten, dann wäre es wirklich  eine perfekte Tour“. Andere wollen auf das letzte Gruppenmitglied warten, fühlen sich nicht wohl, dass die Gruppe auseinanderreißt, wissen nicht wo sie sich anschließen sollen, was ist wenn was passiert? Sie wollen eigentlich auch rauf auf den Berg, aber ihn/sie hinten zu lassen, fühlt sich auch nicht gut an. Sie spüren Zerrissenheit und Unschlüssigkeit. Das langsamste Gruppenmitglied „der/die Letzte“ …. fühlt sich schuldig, möchte die anderen nicht zurückhalten, hat ein schlechtes Gewissen so langsam und ein Hindernis für die anderen zu sein. Eigentlich beißen da also gerade die mentalen Hunde….

Hier eine Einladung für alle die in Gruppen unterwegs sind: das Gedankenexperiment weiterspinnen ….Was ist in solchen und anderen (selbst erlebten) Szenarien in der Gruppe eigentlich los? Wer hat welche Position mit welchen Vor- und Nachteilen und Handlungsoptionen? Wie schnell kann es hier gefährlich werden? Welche Risiken gibt es hier für die Gruppe? Ist das (Gruppen-)Verhalten Zufall oder beeinflussbar?

Was würde ich, was würden Sie tun und warum?

Gedanken aus einem Artikel von Julia Rappich und Valeria Hochgatterer im „Voi dabei“ Magazin, März ’18, Alpenverein Edelweiß

Mehr dazu_Seminar „Gruppendynamik am Berg“, 13. – 16.09.2018

Anmeldung_www.alpenverein-akademie.at